Mein Name ist Holger Zastrow. Ich wurde am 12. Januar 1969 in Dresden geboren, wuchs mit meiner Schwester erst in Laubegast und dann in Dresden-Leuben auf. Ich bin also ein echtes Plattenkind, was in mir übrigens keinerlei negative Gefühle auslöst. Im Gegenteil. Die vielen Kinder und Freunde dort und mit kindlicher Freiheit und ganz viel Fantasie ausgestattet haben wir erstaunliche Kindheitserlebnisse innerhalb einer gewissen baulichen Tristesse geschaffen, auch wenn es vermeintlich ja „nichts gab“. Mein Vater war – parteiloser – Schuldirektor in der Friedrichstadt, meine Mama Unterstufenlehrerin in Gruna. 

Von 1975 bis 1985 war ich an der 73. POS „Hanns Rothbarth“ in Leuben. Mein Plan war eigentlich, einsam und still durch tiefe Wälder zu streifen, aber aus meinem Wunsch, wie meine Vorfahren in Hinterpommern und Westpreußen Förster zu werden, wurde nichts. Bekanntermaßen kam es ganz anders. Zunächst aber erlernte ich den Beruf eines Industriekaufmanns beim VEB „Otto Buchwitz“ Starkstromanlagenbau und in der Prof. Zeigner-Schule in Dresden. Nach der Lehre trat sich meinen 18-monatigen Grundwehrdienst bei der NVA in Straßgräbchen und Cottbus. Im Frühjahr 1989 wurde ich als Gefreiter entlassen. 

Holger Zastrow

Ab dann wurde es wild. Friedliche Revolution, voll dabei, beginnendes politisches Engagement und von jetzt auf gleich völlig andere berufliche Perspektiven. Das Leben stellte sich auf den Kopf. Zum Glück. 

1990 ging ich in den Westen und holte mein Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung im hessischen Büdingen nach, um Betriebswirtschaft studieren zu können. Wie auch sonst finanzierte ich alles immer mit Nebenjobs – vom Drahtflechter auf dem Bau bis zum Plakatekleben für 101 Dalmatiner. Auch ein Studium an der HTW in Dresden, dass ich 1992 begann, aber infolge meiner entstehenden Selbständigkeit nicht lange verfolgte und beendete. Mit der Zeit wurden die Nebenjobs zielführender. Ich erkannte mein Talent für Kommunikation und Kreation und aus den Nebenjobs wurden Honorarjobs im Bereich Eventorganisation und Public Relations. Alles Kenntnisse, die ich ebenso wie später das Genre Mediengestaltung autodidaktisch erwarb. 1995 gründete ich gemeinsam mit einem Studienfreund eine PR-, Event- und Werbeagentur, die in leicht geänderter Konstellation bis heute existiert. Über die Jahre wuchs die Agentur stellenweise auf über 20 Mitarbeiter an. Inzwischen ist ist nicht mehr so groß und konzentriert sich auf die Bereiche Eventenwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. Dafür kamen neue Projekte hinzu: Weihnachtsmärkte und Winterevents und natürlich das Landgut Hofewiese. 

Seit 2016 versuchen meine Frau und ich, dem einst zu den wichtigsten Ausflugsorten Dresdens zählenden, aber über bald 20 Jahre verwahrlosten Anwesen im Dresdner Norden wieder Leben einzuhauchen und für alle Ewigkeit für die Öffentlichkeit zu erhalten. Einen sehr großen Biergarten gibt’s es schon, tolle Events auch, neuerdings zudem eine gewaltige biologische Abwasseranlage. Aber es gibt noch sehr viel zu tun und der Weg ist lang. Aber wir gehen ihn unbeirrt und freuen uns über den enormen Zuspruch vieler Gäste. 

Ich bin verheiratet mit Ariane. Wir sind beide selbständig und leben in der Radeberger Vorstadt in Dresden. 

Was gibt es sonst noch zu sagen? Wir arbeiten viel. Fast immer 7 Tage die Woche und dazu kommt noch ehrenamtliche Politik. Wie gern würde ich mehr reisen. Gar nicht so weit weg. Europa ist cool und eine so ungeheure Vielfalt auf relativ kleinem Raum gibt’s wohl nirgendwo auf der Welt. Und man kann alles mit dem Auto und dem Motorrad erreichen. Ein Glück, wenn man so seine Probleme mit dem Fliegen hat. Ich liebe Europa, genieße die offenen Grenzen und hasse Mautstationen. Am meisten zieht es mich inzwischen in den Osten und auf den Balkan. Wenn ich nur Sprachen besser könnte! 

Ich mag, wie jeder weiß, Autos und alles, was Räder hat. Ich fahre zurzeit leider viel zu selten Motorrad und Mountainbike. Ich liebte meine Hunde, jetzt meine Katzen und seit kurzem gehört der kleine Kolja, ein norwegisches Fjordpferd-Fohlen, zur Familie. Ich liebe das Landleben und echte Freunde dort, das Vereinsleben und dass alle „einfach machen“ statt zu viel zu schwatzen. Seit ich die Hofewiese habe, bin ich zum Karnevalisten geworden und stand in Langebrück schon selbst auf der Bühne -wie konnte das nur passieren? Dazu Dynamo, Handball, Mucki-Bude, Natur, Heimat und ein gewisser Sinn für Fotografie und Malerei, Kunst und Geschichte.